Mitte September 2024 verschaffte uns die Landesgartenschau in Bad Dürrenberg eine wohltuende Atempause vom Büroalltag. Die fein vernebelte Sole des längsten noch in Betrieb befindlichen Gradierwerks Deutschlands erfüllt bis heute die Luft des ehemaligen Kurparks. In einer Kaltinhalierhalle spürten wir schon nach wenigen Minuten die wohltuende Wirkung.
Auf 15 Hektar Fläche erkundeten wir in dem denkmalgeschützten Park die unterschiedlichsten Gartenräume, die unter dem Motto „Salzkristall und Blütenzauber“ gestaltet waren. Verbindendes Element war das rahmende Gradierwerk mit seiner sowohl von der Ferne als auch von der Nähe beeindruckenden Ästhetik. Besonders in Erinnerung geblieben sind uns die sogenannten Dornsteine aus schwer löslichen Salzen. Diese bilden sich in mächtigen Krusten an den stetig mit Salzwasser betröpfelten Schwarzdornbündeln. Kreativ aufgegriffen wurden diese Dornsteine auch bei der Gestaltung der Gartenräume, wo sie für Mauern und Treppenwangen Verwendung fanden. Besonders ansprechend fanden wir, wie durchgängig der thematische Bezug zum Salz beibehalten wurde. So auch beim Kinderspielplatz, der unter anderem mit Salzbergen ausgestattet war und zum Erkunden einlud. Wir ließen es uns nicht nehmen, auch die Aussicht vom Gradierwerk zu genießen und so einen Überblick über das Blütenmeer und die Landschaft über die Saale hinweg zu erhalten. Unser Ausflug hat bei uns die Gewissheit hinterlassen, dass Industrie- und Bergbaugeschichte eine stimmige Einheit mit Gartenräumen bilden können – ja, sogar das gewisse „Salz in der Suppe“ für eine gelungene Gartenschau sind.