Sowjetische Kriegsgräberstätten ZeithainSanierung der Sowjetischen Kriegsgräberstätten

  • Ort
    Zeithain
  • Bauherr
    Gemeinde Zeithain
  • Planung und Bau
    2010 bis 2015
  • Baukosten
    430.000 Euro

Ehrenhain

Auf den Ehrenfriedhöfen von Zeithain wurden von 1941 bis 1945 zahlreiche Kriegsopfer bestattet (gesamt etwa 22.000 Opfer). Auf drei der vier Anlagen befindet sich in zentraler Lage ein baugleicher Obelisk.
Nur der Ehrenhain weist ein etwas anderes Erscheinungsbild auf.
Zur Umsetzung des Gräbergesetzes ist durch das Büro MAY eine Stele zur Visualisierung (namentliche Benennung) der zahlreichen Kriegsopfer entwickelt worden. Dieses Ausstattungselement, die sogenannten Namenstafel, lässt alle vier Ehrenfriedhöfe in einheitlicher Gestaltung erscheinen.

Namenstafeln

Einbau der Bohrpfähle zur Verankerung der Namenstafeln

Nach § 5 Abs. 3 Gräbergesetz (GräbG) sind die Länder zur Erhaltung der Gräber von Opfern des Krieges und Gewaltherrschaft verpflichtet. Zur Erhaltung gehören die Anlegung, die Instandsetzung und die Pflege. Jedes Grab muss eine würdige Ruhestätte sein (§ 2 Abs. 1 GräbVwV).

Die entwickelte Namenstafel muss folgenden Anforderungen gerecht werden:
- gute Lesbarkeit der Namen für alle Personengruppen (auch Rollstuhlfahrer)
- Vandalismussicherheit und Dauerhaftigkeit der Materialien
- kostengünstige Herstellung bei geringen Unterhaltungskosten
- Einräumen einer Austauschbarkeit bzw. Erweiterung der Tafeln
- Fundamenteinbau ohne Störung der Totenruhe

Jacobsthal und Zuwegung

Die Kriegsgräberstätte Jacobsthal zeichnet sich durch eine deutliche Kennzeichnung der Sammelgrabreihen aus. Dieses Gestaltungsmittel soll durch die Anordnung der Namensträger am jeweiligen Reihenende unterstützt werden.
Vor Beginn der Baumaßnahme war keine offizielle Zuwegung zur Gedenkstätte Jacobsthal vorhanden.
Der neue Erschließungsweg soll den Bahnhof Jacobsthal mit der international bedeutsamen Kriegsgräberstätte auf kürzestem und umweltverträglichstem Weg verbinden. Die Trasse liegt fast vollständig im Naturschutzgebiet „Gohrischheide und Elbniederterrassen Zeithain“.

Kreinitz - Zschepa I und Zuwegung

Die Kriegsgräberstätte Zschepa I (Kreinitz) weist einen Grabreihenverlauf längs zum Erschließungsweg in 18 Reihen auf. Diese sind im ebenen Gelände kaum nachzuvollziehen. Daher soll mit einer Aufreihung der Namensträger in 18 Reihen und der Ausrichtung auf den Weg der ursprüngliche Gräberverlauf wieder sichtbar gemacht werden.
Zusätzlich zur Aufstellung der Namenstafeln wurde die Zuwegung zu den beiden Gedenkstätten Kreinitz und Gohlis saniert.

Zustand vor Baubeginn

Gohlis - Zschepa II

Die Kriegsgräberstätte Zschepa II (Gohlis) bestand ursprünglich aus einem Bereich mit Einzelgräbern (ca. 3/4 der Anlage vgl. Abb. unten) und einem Bereich mit Sammelgrabreihen (ca. 1/4 der Anlage). Davon abgeleitet werden zwei Namensträger auf der Eingrabfläche und zwei weitere auf der Sammelgrabfläche aufgestellt. Die Ausrichtung der Namensträger verdeutlicht die Abgrenzung der Flächen untereinander.

Zustand nach Fertigstellung